Diese posthume Homepage sei unserem fünffachem Großvater, dem Romanisten Horst Heintze, anlässlich seines zweiten Todestages gewidmet. Die Webseite enthält drei Gedichte und zwei Aufsätze aus seinem Nachlass. Mehr Informationen finden Sie auch auf der Wikipedia-Seite.


Horst Heintze (2007)

Kurzbiographie

  • *29. Juni 1923 in Naumburg (Saale); † 25. Mai 2018 in Schnepfenthal.
  • Heintze war Schüler von Victor Klemperer und promovierte 1952 an der Universität Halle.
  • Er war von 1954 bis 1963 Dozent in Halle und habilitierte 1965 an der Humboldt-Universität in Berlin.
  • Heintze war von 1975 bis 1988 Professor für Romanische Philologie an der Humboldt-Universität.
  • Im Ruhestand beschäftigte er sich täglich für mehrere Stunden mit seiner Lieblingsbeschäftigung: dem Lesen, Schreiben und Übersetzen von Literatur.
  • Im Jahr 2017, im Alter von 94 Jahren, veröffentlichte er seine Lebenserinnerungen unter dem Titel “Gereimtes und Ungereimtes. Studien und Erinnerungen eines Romanisten”. (Hier auf Amazon bestellen)

Die Kardinale

Freie Seiten zum Beschreiben
laden sie dich höflich ein
Weißt nicht, sollst du’s lassen bleiben,
sollst du schweigen oder schrei’n?

Besser wär’s, die Mitte wählen

Hier weiterlesen


Ars Poetica

Das Dichten hier in Schnepfenthal,
das reimt sich manchmal auf banal,
dieweil man handgreiflich versteht,
was in dem Vers geschrieben steht.
Indes, der Weckruf der Moderne

Hier weiterlesen


Melancholia

Bekannt ist jenes hohe Weib nicht nur vom Hören –
Ein Dürer hat sie uns im Bilde dargestellt.
Ich bring im Wort sie dar der Welt,
in Reimen, die den Wandersmann betören:

Ganz plötzlich an der Ecke traf ich sie.
….
Hier weiterlesen


In Jene lebt’s sich bene!

Nach Jena bin ich gern gefahren. Es war jedes Mal eine Tagestour, dreiunddreißig Kilometer mit dem Fahrrad über Camburg und Dorndorf. Unser Biologielehrer hatte uns die Fahrt empfohlen. Wir sollten das genetische Museum besuchen, vielleicht auch das Planetarium. Unterwegs könnt ihr eine Weile vom Rad absteigen und schieben. Passt auf beim Mollschützer Berg! Dort geht die Straße….


Hier weiterlesen


De dignitate hominis

Erweiterte Fassung eines Vortrages für die Gesprächsrunde von Dr. Vogel im kirchlichen Begegnungszentrum zu Berlin – Karow (18. 4. 2009).

Titel des Vortrages: Vom Verständnis der Würde bis zur dignitas hominis im Renaissance-Humanismus.

Auszug:

Der unmittelbare Anlass für die folgenden Überlegungen war die Lektüre der vier Bücher „De dignitate et excellentia hominis“ des Gianozzo Manetti, eines Humanisten aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, und der rund dreißig Jahre später verfassten „Oratio de hominis dignitate“ des Renaissancephilosophen Pico della Mirandola. Zur Würdigung dieser beiden Zeugnisse humanistischer Vorstellung vom Menschen und seiner einmaligen Bestimmung möchte ich versuchen, einen Bogen zu ihren geschichtlichen Voraussetzungen zu schlagen, die mit der philosophischen Problemstellung und der geisteswissenschaftlichen Begründung des Themas zusammenhängen. Dabei bewegte mich die Vorstellung von einer Würde, die sich nicht auf die zeitlose Natur unserer Gattung gründet, sondern von ihr in ihrer Geschichte zur Geltung gebracht wurde. Was das dignum oder honestum ausmacht, das versteht sich in diesem Zusammenhang als ein verinnerlichter Wertbegriff kultureller Gemeinschaften im Austausch untereinander und mit ihrer Geschichte. Wenn wir dabei den Blick auf jene Kultur-Epoche richten, welche den Ausgang des Mittelalters und den Beginn der Neuzeit übergreift

Hier weiterlesen